Was ist die Transformationale Führung?
Um ein Team anzuleiten, gibt es nicht den einen Führungstyp, der für alle Unternehmen zutreffend ist. Es treffen „veraltete“ Führungsstile auf moderne Führungsweisen. Neben der emotional intelligenten Führungsweise treten Typen wie die situative, transformationale und transaktionale Führung auf. Worum es sich bei diesen Formen handelt und welche besser ist, erläutere ich in diesem Artikel.
Bei der Transformationalen Führung nimmt die Führungskraft eine Vorbildfunktion ein. Es ist wichtig, dass die Person ihre Werte und Einstellungen überzeugend vermittelt und dafür Loyalität, Vertrauen, Respekt und Wertschätzung erntet. Die Folge der Transformationalen (lat. transformare – umformen/ umgestalten) Führung ist die Motivation zur Veränderung des eigenen Verhaltens, die von den Mitarbeitenden selbst kommt, sowie die Inspiration zur Leistungs- und Lernbereitschaft.
Transaktionale Führung vs. Transformationale Führung
Um zu klären, was besser ist, sollte zunächst erläutert werden, worum es sich bei der transaktionalen Führung handelt. Dieser Führungstyp ist die Führung mit Zielvereinbarungen. Werden die Ziele nicht erfüllt oder treten Fehler auf, so greift die Führungsperson korrigierend ein. Wird das erwartete Verhalten hingegen erfüllt, so erhalten Mitarbeitende Belohnungen in Form von Lohnzahlungen oder auch Beförderungen. Transaktional bedeutet demnach so viel wie ein Austausch von Leistungen gegen Geld oder auch Belohnung. Doch welche der beiden bereits definierten Führungsformen ist besser?
Vorteile Transformationaler Führung
Die moderne Führung mittels Vorbildfunktion kann ganz klar mit ihren Vorteilen glänzen. Sie ist nicht nur für die Mitarbeitenden, sondern auch für die Führungsperson selbst eine große Bereicherung. Folgende Pluspunkte kann die transformationale Führungsrolle verbuchen:
Vorteile für Mitarbeitende
Vorteile für Führungskräfte
Was bedeutet Transformationale Führung im Kontext der agilen Führung?
Mit Blick auf die agile Führung bedeutet das für die Führungskraft, dass diese als Vorbild vorangehen muss. Sie vermittelt Sinn und Werte und muss diese überzeugend an die Mitarbeitenden herantragen. Zudem ist es die Aufgabe der Führungskraft, bereits bestehende Denkmuster aufzubrechen und neue zu etablieren. Darüber hinaus muss jeder Mitarbeitende gleich und fair behandelt werden.
Zunächst klingen die einzelnen Punkte logisch, sie verlangen jedoch einen hohen Fokus auf jeden einzelnen Mitarbeitenden. Sind Geschäftsführer und andere Führungskräfte viel in das operative Geschäft eingebunden, so kann der transformationale Führungsstil häufig als große Herausforderung oder gar Belastung angesehen werden. Er ist also sehr zeitintensiv und kann häufig nicht von nur einer einzelnen Person durchgeführt werden. Aus diesem Grund wird in agilen Organisationen Führung auch komplett anders gedacht. Die Führungsaufgaben werden auf verschiedene Rollen verteilt. Außerdem werden Rahmenbedingungen für Selbstorganisation geschaffen. Führung findet nicht mehr aus der Hierarchie sondern in alle Richtungen statt, was auch als laterale Führung bezeichnet wird.
Herausforderungen für die Führungskraft im agilen Kontext
Mit Blick auf die agile Führung treten einige Probleme und Schwierigkeiten auf. Viele Führungskräfte denken zwar, sie würden den transformationalen Führungsstil pflegen. Häufig reden sie jedoch nur davon, sodass er bei den Mitarbeitenden gar nicht ankommt. Werte und Einstellungen werden nicht überzeugend an das Team herangetragen, wodurch auch die erwünschten Erfolge ausbleiben.
Damit dieses Prinzip funktioniert, muss die Führungskraft sich in den Ansichten der Mitarbeitenden wiederfinden, darf die Ziele des Unternehmens aber nicht aus den Augen verlieren. Ein großes Vertrauen der Mitarbeitenden, aber auch in sich selbst, ist die Grundbasis, um mit diesem Führungstyp erfolgreich zu sein.
Zudem verlangt die transformationale Führung nach Empathie und der Bereitschaft, eigene Werte und Einstellungen zu reflektieren. Immer wieder werden einzelne Denkmuster bei Mitarbeitenden und Führungskräften unterschiedlich ausfallen. Hier sollte die führende Person mit offenem Geist agieren und bereit sein, eigene Denkweisen zu ändern oder zumindest zu reflektieren.
Häufig ist es nicht so einfach, eine Balance zwischen „Mitarbeitendenorientierung“ sowie „Aufgabenorientierung“ zu finden. Ebenso schwierig ist es, Themen wie „transparente Gleichbehandlung“ und „individuelle Unterstützung“ zu vereinbaren. Führungspersonen, die sich für diesen Führungsstil entscheiden, müssen stets ein Talent für Fingerspitzengefühl aufzeigen. Die Emotionale und auch Soziale Intelligenz sind hier besonders gefordert.
Warum Transformationale Führung so wichtig für die Generation Y ist
Das Prinzip der transaktionalen, klassischen Führung funktioniert in der heutigen Generation immer weniger. Die Ausführung eines Berufs soll schon lange nicht mehr nur das Einkommen sichern. Viel wichtiger ist es für das Individuum, eine sinnvolle Aufgabe auszuüben und darüber hinaus wachsen zu können. Da kommt die transformationale Führung genau richtig, denn dieser Führungstyp motiviert die Mitarbeitenden und verhilft ihnen zu neuer Größe.
Durch Haltungsänderung zu mehr Erfolg
Wird nach Innovation, Veränderung und Dynamik verlangt, so ist die agile, Transformationale Führung gefragt. Sie ist offen für neues Denken, Offenheit, dezentralisierte Entscheidungen sowie Eigenverantwortung, was sich im Erfolg eines jeden Unternehmens wiederspiegelt. Bei der transformationalen Führung unterstützen Führungskräfte ihre Mitarbeitenden und regen intellektuell an. Die intrinsische Motivation wirkt sich positiv auf das Unternehmen aus, was sich auch in den Umsätzen wiederspiegelt.
Kurz und knapp gehen Führungskräfte, die durch die moderne Führung agieren, mit einer Vision voran. Durch ihre Vorbildwirkung, Inspiration und Sinngebung motivieren sie ihre Belegschaft. Dabei ist das Vorleben der einzelnen Werte enorm wichtig.
Zwischen transformationale und transaktionale Führung liegen Welten. Während die transaktionale Führung zwar funktioniert, aber keinesfalls innovativ ist, bringt die transformationale Führung viele Vorteile für die Belegschaft und die Führungsetage mit sich. Sie bedeutet allerdings auch mehr Arbeit, die sich im Endeffekt jedoch lohnt, da Mitarbeitende eigenständigere und produktivere Leistungen aufzeigen. Sie entspricht dem heutigen Zeitgeist und spornt vor allem auch Generation Y an. Sie ist modern, innovativ, nachhaltig und vor allem zutiefst menschlich.
Mein Buch „Jedership – Warum Führung alle etwas angeht“ liefert einige Tools und Übungen zum Thema und zielt letztlich wie die Transformationale Führung ebenso auf eine Haltungsänderung ab.